Er gehört zu Zürichs kreativen Köpfen, ist Teilhaber und Verwaltungsratsmitglied der Kommunikationsagentur Compresso und ein echter Velo-Fan. Somit ist Joko Vogel der ideale Co-Präsident für die UCI Cyclo Cross Weltmeisterschaft, die im Februar 2020 in Dübendorf stattfindet.
Für welchen Event haben Sie Ihr erstes Ticket gekauft?
Joko Vogel: Das ist schon sehr lange her. Es war ein Fussballspiel auf dem legendären Hardturm: GC gegen den FC Zürich.
Wie bereiten Sie sich am Vortag auf den Start Ihrer Veranstaltung vor?
Vogel: Am Vortag eines Events sollte normalerweise eigentlich alles bereit sein, sodass wir die Möglichkeit haben, nochmals alles zu prüfen. Das Team der Radquer-WM – und auch von der Cycling Unlimited AG – bereitet jeden Event während des ganzen Jahres vor. Der Event-Vortag kann dann für allfällige Anpassungen genutzt werden.
Worüber haben Sie sich als Veranstalter letztmals so richtig geärgert?
Vogel: Da wir generell Outdoor-Events organisieren, sind wir darauf eingestellt, dass stets etwas Unvorhergesehenes geschehen kann. Ärgerlich ist, wenn man einen Radsportevent plant und dann für bestimmte Streckenabschnitte keine Bewilligung erhält. Wir betreiben mit diesen Events ja letztlich auch Tourismusförderung, mit einem langfristigen und nachhaltigen Fokus. Es ist schade, wenn es Destinationen gibt, die das nicht erkennen und in der Folge für das Befahren von schönen Strecken mit wenig Verkehr keine Bewilligung erteilen.
Was waren bislang die Höhepunkte in Ihrer Karriere als Veranstalter?
Vogel: Die kommen alle erst noch! Nämlich die Organisation der UCI-Radquer-Weltmeisterschaft auf dem Flughafen Dübendorf, die am 1. und 2. Februar 2020 stattfindet, und natürlich die Tour de Suisse 2020, die das erste Mal von der neuen Organisation Verein Tour de Suisse und Cycling Unlimited AG durchgeführt wird. Ein weiterer Höhepunkt ist die Organisation der Tortour, Ultracycling, die im August 2020 das erste Mal im Sihlcity in Zürich starten wird.
Welchen Fehler im Ticketing machen Sie garantiert kein zweites Mal?
Vogel: Wir haben mit dem Thema Ticketing noch keine grosse Erfahrung. Wir glauben aber, dass dies ein spannender neuer Kanal für uns ist, der neben den klassischen Tickets auch unsere VIP- und Hospitality-Angebote verbreiten kann.
Weshalb die Zusammenarbeit mit Ticketmaster?
Vogel: In einem Satz: Ticketmaster bietet ein gutes Gesamtangebot, Unterstützung beim Verkauf der Tickets, ist international ausgerichtet und besteht aus sympathischen Menschen.
Vor welchen Entwicklungen im Ticketingmarkt haben Sie Respekt?
Vogel: Da fällt mir jetzt, ehrlich gesagt, nichts Konkretes ein. Ich glaube aber, dass durch die Weiterentwicklung der technologischen Möglichkeiten der Ticketkauf und das Einlassprozedere vor Ort künftig noch einfacher und schneller gehen wird.
Wo wünschen Sie sich im Ticketing Innovationen?
Vogel: Ich bin überzeugt, dass das Ticketing über die Onlinekanäle ein noch grösseres, interessiertes Publikum ansprechen kann – vorausgesetzt, man kommuniziert dies über die richtigen Kanäle und mit relevanten Inhalten. Da wird es in Zukunft sicher spannende Entwicklungen geben.
Eine Prognose: Wie sieht der Ticketingverkauf in zehn Jahren aus?
Vogel: Physische Tickets sind bis dann wahrscheinlich komplett ausgestorben – oder nur noch etwas für Nostalgiker, gegen Aufpreis versteht sich, und mit einem Fotorahmen, den man zuhause oder im Büro aufstellen kann. In zehn Jahren ersetzt vielleicht das Auge oder ein Fingerabdruck das Ticket. Möglicherweise braucht man nicht einmal mehr das Handy dabeizuhaben. Wobei das Smartphone heute fast schon ein Bestandteil, respektive eine digitale Prothese des menschlichen Körpers ist.
Eine Ihrer Lebensweisheiten als Veranstalter lautet?
Vogel: Eine gute Vorbereitung und Planung macht 90 Prozent der Eventorganisation aus. Der Rest ist Unvorhergesehenes, und dafür müssen wir schon im Vorfeld gewappnet sein.
Interview: Jürg Kernen