Janine Sahli ist keine Frau, die sich in den Hintergrund drängen lässt – auch wenn es Zeiten gab, in denen genau das der Fall war. Als COO von First Event, die das Openair Frauenfeld auf die Beine stellt, navigiert sie durch eine Branche, die lange Zeit von Männern dominiert wurde. Doch 2025 hat sie sich ein Ziel gesetzt: sichtbarer werden. Denn Sichtbarkeit bedeutet nicht nur Präsenz, sondern auch Einfluss.

Einfluss, den sie unter anderem nutzen möchte, um veraltete Denkmuster aufzubrechen. Die alten Klischees – wenn ein Mann bestimmt auftritt, ist er durchsetzungsstark, wenn eine Frau dasselbe tut, gilt sie als schwierig – will sie nicht einfach hinnehmen. Vielmehr geht es ihr darum, diese Muster bewusst zu machen und zu ändern.

Von der Hip-Hop-Bühne ins Management

Beim Openair Frauenfeld, einem der grössten Hip-Hop-Festivals Europas, zeigt sich, dass sich etwas verändert. «Das Publikum? 50/50 – Männer und Frauen. Die Generation, die heute aufwächst, hat ein ganz anderes Verständnis von Female Empowerment», sagt sie. Junge Frauen stehen öfter selbstbewusst für sich ein.

In der Managementebene vieler Unternehmen sieht das jedoch noch anders aus. «Es gibt Fortschritte, aber oft werden Frauen nur in Positionen gesetzt, um nach aussen eine Frauenquote zu erfüllen. Das ist nicht mein Weg.» Für sie zählt Kompetenz, nicht Quote. Doch gleichzeitig ist ihr bewusst: Frauen müssen sich gegenseitig mehr unterstützen. «Warum stehen wir oft in Konkurrenz? Warum nicht von Anfang an offen und solidarisch sein?»

Die Macht der Worte – und der Musik

Ein Song, der Janine dieses Jahr besonders begleitet ist «Wenn du die Augen schliesst» von Sophia. Der Song spricht allgemein das Thema der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität an. Es geht darum, sich von äusseren, auch vermeintlichen Erwartungen zu befreien und zu hinterfragen: Was wärst du, wenn du nicht von der Konformität der Gesellschaft beeinflusst werden würdest? Für Janine ist dieser Song eine Einladung, sich den eigenen Ängsten zu stellen. «…und je offener ich werde, desto mehr verbinde ich mich mit anderen.»

Projektmanagement mit Weitblick

In ihrem Job als COO koordiniert sie operative Abläufe, sorgt für Effizienz und bringt Teams zusammen. Ticketing, Sponsoring, IT – die Vielfalt der Themen spiegelt ihre eigene Vielseitigkeit wider. Eine Weiterbildung im Women’s Coaching hat ihr gezeigt: Frauen bringen oft eine andere Energie mit. «Wir haben eine natürliche Weitsicht, eine Ruhe, die in vielen Teams von Vorteil sein kann. Evolutionär macht das Sinn – aber natürlich darf man nicht pauschalisieren.»

Offenheit als Schlüssel zur Veränderung

Das Wichtigste für sie? Offenheit. «Ich möchte jungen Frauen mitgeben: Sprecht Dinge an. Zeigt eure Erfahrungen – auch die Sackgassen. Transparenz hilft nicht nur euch selbst, sondern auch anderen, ihre eigenen Verhalten und Beziehungen besser zu verstehen.» Für sie ist es der Schlüssel zu echtem Female Empowerment: kein Konkurrenzdenken, sondern Sisterhood und gegenseitige Unterstützung. Ein Wandel, der längst begonnen hat – und den Janine mit ihrer Stimme und ihrem Willen aktiv mitgestaltet.


Anthem zum internationalen weltfrauentag

„Ein wunderschöner Song, der nicht nur Frauen unterstützt, sondern auch allgemein dazu anregt, über die eigene Identität nachzudenken und sich von äusseren Konformitätsdruck zu befreien, um ohne Ängste und Einschränkungen das wahre Selbst zu entdecken.“  

Vier bewundernswerte Frauen  

Beyoncé

„Eine unglaublich starke Frau, deren beeindruckende Kraft und Hingabe in allem, was sie tut, spürbar ist – sie ist zweifellos eine wahre Ikone.“  

Serena Williams

„Erfolgreich, sehr willensstark und ist weit über ihre sportlichen Tätigkeiten bekannt. Dabei wirkt sie sehr authentisch und eigenständig.“  

Taylor Swift

„Eine extrem gute Unternehmerin mit einer bemerkenswert starken Persönlichkeit, die es geschafft hat, ihre Karriere und ihr Leben mit unglaublichem Erfolg und Selbstbestimmung zu gestalten.“   

Billie Eilish

„Hat eine einzigartige Welt für sich geschaffen, die durch ihre besondere Kreativität und Eigenständigkeit besticht.»“ 

Weitere Interviews zum Internationalen Weltfrauentag

Neben Janine Sahli, haben uns ebenfalls Natascha Leach, Tania Augsburger und Tina Dyck erzählt, wie sie die Schweizer Eventbranche als Frau erleben.

Zu den Interviews

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