Seit rund zwei Jahren arbeitet die 50-jährige Natascha Leach als Director of Operations bei Live Nation Switzerland AG. Das Unternehmen war vor der Übernahme durch den internationalen Konzertveranstalter Live Nation unter dem Namen Mainland Music bekannt. Live Nation Switzerland AG verantwortet Konzerte in der Schweiz – zum Beispiel die Show von Sabrina Carpenter am 27. März im Hallenstadion. Als Director of Operations sind Natascha Leach die Bereiche Promotion, Production und Ticketing unterstellt. „Bei Sabrina Carpenter kümmere ich mich zusätzlich um das sogenannte Show Settlement, also die Abrechnung des gesamten Konzerts“, sagt Natascha Leach. 

Die Tage von Leach können lang sein. Am Morgen erscheint sie zwischen 9 Uhr und 9:30 Uhr im Büro in Zürich. Ist sie am Abend noch an einer Live-Show unterwegs, kommt sie nicht vor Mitternacht wieder zu Hause an. Für die verheiratete Frau und Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern bedeutet das: Eine gute Organisation ist das A und O ihres Alltags. „Allen und allem gerecht zu werden ist oft eine Herausforderung, der ich mit viel Flexibilität und Leidenschaft für Familie und Job begegne“, sagt Leach.

In der Musikbranche sind höhere Positionen immer noch hauptsächlich von Männern besetzt. „Ich bin oft die einzige Frau in Meetings und muss meine Standpunkte auch manchmal stärker verteidigen“, sagt Natascha Leach. Sich Gehör zu verschaffen, gehöre zu ihrer Funktion als Director of Operations dazu. Was Leach jedoch stört, ist, wenn sie auf ihre Rolle als Frau und Mutter reduziert wird. Beispielsweise, wenn sie abends um 23 Uhr noch an einem Konzert arbeitet und dann paternalistische Fragen auftauchen, was die Kinder denn machen, wenn die Mama so lange weg bleibt. „Eine solche Frage würde ein Mann nie gestellt bekommen“, sagt Leach. „Weil alle davon ausgehen, dass die Frau zu dieser Zeit auf die Kinder schaut. Bei meinem Mann und mir sind die Rollen in diesem Moment einfach umgekehrt verteilt.“  

Verärgern lässt sich Natascha Leach durch solche Fragen aber nicht: „Mein beruflicher Werdegang war stets von klassischen Rollenverteilungen geprägt, trotzdem habe ich meinen Weg gemacht.“ Problematisch wird es für die zweifache Mutter, wenn Kinder als Handicap angesehen werden und Müttern eine vermeintliche „Doppelbelastung“ unterstellt wird, was dazu führt, dass diese bei möglichen Beförderungen übergangen werden. „Das passiert in unserer männerdominierten Branche noch viel zu oft“, sagt sie. 

Ihrer Branche würden mehr weibliche Attribute durchaus guttun. „Meine empathische Seite hilft in der Personalführung, weil ich auch merke, wenn etwas nicht okay ist, ohne dass es gesagt werden muss“, sagt Leach. Und auch mit ihrem weiblichen Charme habe sie in Verhandlungen bereits einige Male gewinnbringend punkten können. 

Natascha Leach ist angekommen. In einem erfüllenden Job und als Ehefrau und Mutter. 


Anthem zum internationalen weltfrauentag

„Ein starker Song von einer starken Frau mit einer starken Message über Female Empowerment.“  

Vier bewundernswerte Frauen  

Simone Biles

„Eine der grössten Athletinnen aller Zeiten, die so stark ist, dass sie auch Stopp sagen kann aufgrund eines mentalen Problems – nur um nach einer Erholungsphase noch stärker zurückzukommen.“  

Pink

„Sie fasziniert mich durch ihre Authentizität und ihren Mut, sich selbst treu zu bleiben. Eine Frau die unter anderem in ihrer Rolle als Entertainerin und Mutter komplett aufgeht und zeigt, dass Familie und Beruf nur als Einheit verstanden werden können.“  

Lady Gaga

„Ihr Engagement für soziale und mentale Probleme, verbunden mit ihrem Fokus auf die LGBTQ-Bewegung, macht Lady Gaga zu einer enorm wichtigen Künstlerin in der heutigen Zeit.“  

Annie Lennox

„Eine vielseitige Künstlerin und Aktivistin. Sie hat mit ihrer Musik Grenzen überschritten und setzt sich leidenschaftlich für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit ein.“

Weitere Interviews zum Internationalen Weltfrauentag

Neben Natascha Leach, haben uns ebenfalls Janine Sahli, Tania Augsburger und Tina Dyck erzählt, wie sie die Schweizer Eventbranche als Frau erleben.

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